Grignion, Daniel

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Englischer Uhrmacher

Daniel Grignion mit zuvor gefertigtem Uhrengehäuse von Les Frères Huaut in Berlin ca. 1690-1710
"Kimon und Pero"
Kartouche am rand mit "Les deux frères Huaud pintres de son A.E. de B. à Berlin"
Uhrwerk graviert DL Grignion London 309, Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Messingunruh, feinst gravierter und durchbrochen gearbeiteter, silberner Unruhkloben.

Daniel Grignion (1684-1763) kam 1688 aus Frankreich nach London, wo er bis mindestens 1748 arbeitete. In seinem Buch "Watchmakers & Clockmakers of the World" schreibt Brian Loomes, dass Daniel zusammen mit seinem Sohn Thomas Grignion als Finisher bei Daniel Quare in der Russel Street, Covent Graden, gearbeitet hat. Thomas Grignion wurde Geschäftspartner seines Vaters mit dem Firmennamen Grignion & Son. Die Firma war ansässig in "the Kings Arms & Dial", Great Russell Street, Covent Garden, London. Der Sohn Charles Grignion (1721–1810) wurde ein bekannter Graveur und Zeichner. [1]. Er wurde vielleicht berühmter als sein Vater und sein Bruder, seine Zeichnungen und Stiche sind in vielen Museen zu finden.

Daniel Grignion starb 1763 in Topsham in Devon.

Obwohl relativ wenig über die Familie Grignion bekannt ist, sind die erhaltenen Beispiele ihrer Arbeit im Allgemeinen von ungewöhnlich hoher Qualität.

Zur Abgebildeten Uhr

Die bemalten Emailgehäuse der "Les deux Frères Huaut" (Gebrüder Huaut) hoben sich unter den Werken der Genfer Schule durch ihre einzigartige Schönheit hervor und wurden nicht nur zu ihrer Zeit hoch geschätzt, sondern auch in den folgenden Jahrhunderten als Meisterwerke der Kunst verehrt. Die polychrom emaillierte Rückseite zeigt in Miniaturmalerei die Darstellung von Kimon und Pero, dem eingekerkerten Philosophen mit seiner ihn stillenden Tochter. Als Vorlage der Darstellung von "Kimon und Pero" diente das gleichnamige Gemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640). Der Philosoph oder Seher Kimon wurde zum Tod durch Verhungern verurteilt. Nur seine Tochter Pero durfte ihn im Kerker besuchen und wurde von den Wachen streng auf mitgebrachte Lebensmittel kontrolliert. Die Tochter aber ernährte ihren hungernden Vater bei den Besuchen, indem sie ihm heimlich die Brust gab. Nachdem Kimon auch nach langer Kerkerhaft nicht starb, wurden die Richter hellhörig und erfuhren schließlich den Grund. Beeindruckt von der töchterlichen Liebe und Barmherzigkeit wurde Kimon dann begnadigt. Diese Geschichte wurde zum Symbol christlicher Nächstenliebe und Barmherzigkeit und taucht ab dem 15. Jahrhundert auch oft in Gemälden auf.

Einzelne Vignetten mit Landschafts- und Ruinendarstellungen befinden sich auf dem gebauchten Rand, voneinander abgegrenzt durch gemalte Akanthusranken. Die Kartusche mit der Signatur "Les deux frère Huaut pintres de son A.E. de B. à Berlin" befindet sich an der "6" Uhr-Position und bedeutet: "Die beiden Brüder Huaut Maler seiner Hoheit dem Kurfürsten von Brandenburg in Berlin". Die Innenseite ist bemalt mit einem Wandersmann in rotem Rock neben einer Kirche an einem alpinen See, darin eine Insel mit Gehöft. Die Vorlage hierzu stammt vermutlich vom niederländischen Maler Paul Bril (1556-1626). Im Zentrum des Zifferblatts befindet sich eine polychrome Emailkartusche mit der Darstellung von Merkur und Psyche.

Weiterführende Informationen

Quelle