VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla: Unterschied zwischen den Versionen

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1954/55 wird die 15-steinige Damenarmbanduhr [[UMF Diva]](UMF M 3) entwickelt und produziert.
 
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Nach dem Tod des Werkleiters Fritz Wenzel wird 1958 der bisherige technische Direktor Wilhelm Hettner neuer Werkleiter.
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Nach dem Tod des Werkleiters Fritz Wenzel wird 1956 der bisherige technische Direktor Wilhelm Hettner neuer Werkleiter.
  
 
Nachdem 1955 die Weckerfertigung auch in der 1. Etage des Werkes in Seebach aufgenommen wurde kann 1958 die Fertigung der Steinankeruhren in den oberen 2 Etagen aufgenommen werden.
 
Nachdem 1955 die Weckerfertigung auch in der 1. Etage des Werkes in Seebach aufgenommen wurde kann 1958 die Fertigung der Steinankeruhren in den oberen 2 Etagen aufgenommen werden.

Version vom 1. Juni 2012, 22:12 Uhr

VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla

Quarz-Chronograph von UMF Ruhla
Bildmarke von UMF Ruhla

Deutsche Uhrenfabrikation

Geschichte

VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla

Der Volkseigene Betrieb (VEB) Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla entstand am 1. Mai 1952 durch Überführung der Abteilung Uhren- und Maschinenfabrik Thiel der Автовело SAG in Volkseigentum. Deren Vorläufer war die Gebrüder Thiel GmbH Ruhla. Erster Werkdirektor wird Fritz Wenzel.

Mit der Gründung des VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla wurden neben den bereits von der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla entwickelten und hergestellten Armband- und Taschenuhren

Thiel Start
Thiel Hektor
Thiel Norma
Thiel Regular
Thiel Saturn

auch die von der Uhren- und Maschinenfabrik Thiel als Teil der Автовело SAG entwickelten und hergestellten Armbanduhren sowie Wecker

Thiel Präzisa
Thiel Chronos
Thiel M 6
Schachuhr

hergestellt.

VEB "Klement Gottwald" Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla

Ab 1953 hieß der Betrieb VEB "Klement Gottwald" Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla. Im selben Jahr nahm der Betriebsteil in Seebach seine Produktion im Erdgeschoß wieder auf.

Die Produktion der Stoppuhr UMF M 65 wird vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) übernommen. Nach erfolgter Verlagerung wird die vom Kaliber Lange 48 stammende Gangpartie konstruktiv überarbeitet.

Ebenfalls 1953 wird der Wecker UMF M 69 in die Produktion überführt und mit der Weiterentwicklung UMF M 67(1974) insgesammt 38 Jahre gebaut.

1954/55 wird die 15-steinige Damenarmbanduhr UMF Diva(UMF M 3) entwickelt und produziert.

Nach dem Tod des Werkleiters Fritz Wenzel wird 1956 der bisherige technische Direktor Wilhelm Hettner neuer Werkleiter.

Nachdem 1955 die Weckerfertigung auch in der 1. Etage des Werkes in Seebach aufgenommen wurde kann 1958 die Fertigung der Steinankeruhren in den oberen 2 Etagen aufgenommen werden.





Am 30. April 1958 wird das erste deutsche Düsenverkehrsflugzeug in Anwesenheit des Ersten Sekretärs des ZK der SED Walter Ulbricht in Dresden-Klotzsche vorgestellt. Die Borduhr dieses Flugzeuges stammt aus Ruhla. Ein Exemplar des Kaliber UMF 37 gehört heute zu den Exponaten des Ruhlaer Uhren-Museums. Später wurden auch russische Flugzeuge des Typs IL 14 mit diesen Borduhren ausgerüstet.

Neben der Weiterentwicklung der Thiel-Werke kamen bis 1965 weitere Uhren zur Produktion. Dazu gehörten UMF Champion, UMF M 24, das elektromechanische Armbanduhr-Werk UMF 25-10, das elektrische Wanduhrwerk UMF 42-50, der Gangregler UMF 27, der Reisewecker UMF M 66 und die neue Schachuhr.

Am 1. März 1967 erfolgte der Zusammenschluß der Uhrenwerke Glashütte, Ruhla und Weimar zum VEB Uhrenkombinat Ruhla. Die Kombinatsbetriebe blieben wirtschaftlich eigenständig, Entwicklung, Produktion und Außenhandel wurden durch die in Ruhla ansässige Kombinatsleitung koordiniert.

1973 wurde in Seebach eine neue Maschinenfabrik in Betrieb genommen. Neben der ständigen Weiterentwicklung der in Produktion befindlichen Werke (Pseudochrono, digitale Armbanduhren, Sumatic und Midimatic) wurden bis 1978 die analoge Quarz-Armbanduhr mit UMF 28-40 entwickelt und in die Produktion überführt.

Am 1. Januar 1978 wurde das VEB Uhren- und Maschinenkombinat Ruhla dem Kombinat Mikroelektronik zugeordnet. Der VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla fungierte als Leitbetrieb für den Bereich Zeitmeßgeräte. Im gleichen Jahr ist der erste Deutsche im All: Sigmund Jähn, ein Bürger der DDR. Eigens für diesen Flug in den Orbit entwickelten die Ruhlaer Uhrenbauer eine Stoppuhr mit der Sigmund Jähn 1978 im All Zeittests durchführte.

In den folgenden Jahren wurden nebe der Produktion des Erfolgskaliber UMF M 24 zahlreiche Armbanduhr-Quartzwerke und Wecker-Quartzwerke mit digitaler oder analoger Anzeige entwickelt und produziert.

Nach der Wende 1989/90 entstanden die EUROCHRON GmbH, Seebach und Gardé Uhren und Feinmechanik Ruhla GmbH, die sich erfolgreich der zukunftsweisenden Funkuhren-Technik widmen.

Aus dem Großkonzern VEB Uhrenwerk Ruhla entstanden nach der Wende private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Zu denen zählt auch der Firma Gardé Uhren und Feinmechanik Ruhla GmbH.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur

Autoren: Artur Kamp, Klaus Mleinek, Rainer Paust
Herausgeber: Förderverein Uhrentradition Ruhla e. V.
ISBN 978-3-00-037522-4
Bestellformular
1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0