VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 110: Zeile 110:
 
:1984 - analoges Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 13-33]] sowie digitale Wecker-Quartzwerke [[UMF 63-02]] und [[UMF 63-03]]
 
:1984 - analoges Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 13-33]] sowie digitale Wecker-Quartzwerke [[UMF 63-02]] und [[UMF 63-03]]
 
:1984 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 15-21]], digitales Quarz-Damenarmbanduhrwerk [[UMF 34]] und digitales Quarz-Stoppuhrwerk [[UMF 86]]
 
:1984 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 15-21]], digitales Quarz-Damenarmbanduhrwerk [[UMF 34]] und digitales Quarz-Stoppuhrwerk [[UMF 86]]
:1986 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 15-51]], sowie digitale Wecker-Quartzwerke [[UMF 63-024]] und [[UMF 63-05]]
+
:1986 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk [[UMF 15-51 (Armbanduhr)|UMF 15-51]], sowie digitale Wecker-Quartzwerke [[UMF 63-024]] und [[UMF 63-05]]
 
:1988 - Hybrid-Quarz-Kleinweckerwerk [[UMF 18-39]]
 
:1988 - Hybrid-Quarz-Kleinweckerwerk [[UMF 18-39]]
 
:1989 - digitales Quarz-Stoppuhrwerk [[UMF 80-01]]
 
:1989 - digitales Quarz-Stoppuhrwerk [[UMF 80-01]]

Version vom 23. Juni 2012, 19:52 Uhr

VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla

Deutsche Uhrenfabrikation

Geschichte

VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla (UMF)

Bildmarke von UMF Ruhla

Der Volkseigene Betrieb (VEB) Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla entstand am 1. Mai 1952 durch Überführung der Abteilung Uhren- und Maschinenfabrik Thiel der Автовело SAG in Volkseigentum. Deren Vorläufer war die Gebrüder Thiel GmbH Ruhla. Erster Werkdirektor wird Fritz Wenzel.

Mit der Gründung des VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla wurden neben den bereits von der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla entwickelten und hergestellten Armband- und Taschenuhren

Thiel Start
Thiel Hektor
Thiel Norma
Thiel Regular
Thiel Saturn

auch die von der Uhren- und Maschinenfabrik Thiel als Teil der Автовело SAG entwickelten und hergestellten Armbanduhren sowie Wecker

Thiel Präzisa
Thiel Chronos
Thiel M 6
Schachuhr

hergestellt.

VEB "Klement Gottwald" Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla

Ab 1953 hieß der Betrieb VEB "Klement Gottwald" Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla. Im selben Jahr nahm der Betriebsteil in Seebach seine Produktion im Erdgeschoß wieder auf.

Die Produktion der Stoppuhr UMF M 65 wird vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) übernommen. Nach erfolgter Verlagerung wird die vom Kaliber Lange 48 stammende Gangpartie konstruktiv überarbeitet.

Ebenfalls 1953 wird der Wecker UMF M 69 in die Produktion überführt und mit der Weiterentwicklung UMF M 67(1974) insgesammt 38 Jahre gebaut.

1954/55 wird die 15-steinige Damenarmbanduhr UMF Diva(UMF M 3) entwickelt und produziert.

Nach dem Tod des Werkleiters Fritz Wenzel wird 1958 der bisherige technische Direktor Wilhelm Hettner neuer Werkleiter.

Nachdem 1955 die Weckerfertigung auch in der 1. Etage des Werkes in Seebach aufgenommen wurde kann 1958 die Fertigung der Steinankeruhren in den oberen 2 Etagen aufgenommen werden.

Am 30. April 1958 wird das erste deutsche Düsenverkehrsflugzeug in Anwesenheit des Ersten Sekretärs des ZK der SED Walter Ulbricht in Dresden-Klotzsche vorgestellt. Die Borduhr dieses Flugzeuges stammt aus Ruhla. Ein Exemplar des Kaliber UMF 37 gehört heute zu den Exponaten des Ruhlaer Uhren-Museums. Später wurden auch russische Flugzeuge des Typs IL 14 mit diesen Borduhren ausgerüstet.

Schachuhrmarke ab 1961

1960, zur Schacholympiade in Leipzig, kommt erstmals die neue Schachuhr Garde zum Einsatz. Für die Schachuhr werden 2 Werke des Wecker Modell 69 ohne Weckwerk verwendet.

Am 20. Januar 1962 wird das erste Muster der Ruhlaer electric an Walter Ulbricht übergeben. Die electric hat das erste, von der DDR-Uhrenindustrie produzierte Armbanduhrwerk UMF 25-10 mit elektromechanischem Antrieb.

Im Februar 1962 treten der neue Werkdirektor Heinz Neubert und der neue Technische Direktor Heinz Wedler ihre Arbeit an.

Nachdem die DDR-Uhrenindustrie auf Empfehlung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, engl. COMECON) eingestellt werden sollte, bestätigt der Volkswirtschaftsrat der DDR am 13. September 1962 das weitere Bestehen der Uhrenindustrie in der DDR.

Bild- und Zifferblattmarke ab 1963

Das Jahr 1963 bringt eine Reihe von Neuerungen:

-die Ruhla electric geht in Serienfertigung
-Heinz Wedler wird Werkdirektor und Herbert Lesser Technischer Direktor
-zur besseren Versorgung mit Damenarmbanduhren werden die Werke Slawa 1600 (UMF 35-80/90), Sarja 1801 (UMF 36-10), Sarja 1800 (UMF 36-80) und Sarja 1509 (UMF 37-80) importiert und in Ruhla konfektioniert bzw. komplett montiert.
-Einführung der Lochkartentechnik mit rechentechnischer Auswertung.
-Produktionsbeginn des Kaliber UMF M 24. In über 25 Jahren werden 116 Millionen Stück davon hergestellt.

Neben der Weiterentwicklung der Thiel-Werke kamen bis 1965 weitere Uhrwerke/Uhren zur Produktion. Dazu gehörten UMF Champion, das elektrische Wanduhrwerk UMF 42-50, der Gangregler UMF 27 und der Reisewecker UMF M 66.

VEB Uhrenwerk Ruhla im Uhrenkombinat Ruhla (UKR)

Logo des UKR

Am 1. März 1967 erfolgte der Zusammenschluß der Uhrenwerke Glashütte, Ruhla und Weimar zum VEB Uhrenkombinat Ruhla (UKR). Zum Generaldirektor wird Heinz Wedler berufen. Die Kombinatsbetriebe blieben wirtschaftlich eigenständig, Entwicklung, Produktion und Außenhandel wurden durch die in Ruhla ansässige Kombinatsleitung koordiniert.

Die neue Gestellfertigung der M 24 wird am 18. April 1967 als erste durchgängig automatisierte Fertigungslinie in Betrieb genommen.

Auf Grund von Kapazitätsengpässen in Glashütte werden ab September 1968 in Seebach sowohl Einzelteile als auch komplette Werke der Kaliber GUB 08-20 und GUB 09-20 hergestellt.

Ab 1969 wird das Plastverarbeitungswerk Eisenach dem UKR zugeordnet.

Auch die Räderfertigung der M 24 kann im Oktober 1969 als durchgängig automatisierte Fertigungslinie in Betrieb genommen werden.

Ab 1970 erfolgt die Betriebsorganisation per elektronischer Datenverarbeitung.

VEB Uhrenwerk Ruhla im Uhren- und Maschinenkombinat Ruhla (UMK)

Logo des UMK

Am 1. Mai 1971 wird der Firmenname von Uhrenkombinat Ruhla (UKR) in Uhren- und Maschinenkombinat Ruhla (UMK) geändert. Damit wird der steigenden Bedeutung der Maschinenfabrik Rechnung getragen.

1973 wird der erste Montageautomat für die M 24 in Betrieb genommen

Ebenfalls 1973 wurde in Seebach eine neue Maschinenfabrik in Betrieb genommen.

Ab Januar 1975 wird der VEB Feinwerktechnik Dresden (Kurzzeitwecker, Programmschaltuhren) dem UMK zugeordnet.

Neben der ständigen Weiterentwicklung der in Produktion befindlichen Werke (Pseudochrono, digitale Armbanduhren, Sumatic und Midimatic) wurden bis 1976 die analoge Quarz-Armbanduhr mit UMF 28-40 entwickelt und in die Produktion überführt.

VEB Uhrenwerk Ruhla im Kombinat Mikroelektronik Erfurt (KME)

Logo des KME ab 1978

Am 1. Januar 1978 wurde das VEB Uhren- und Maschinenkombinat Ruhla dem neu gegründeten VEB Kombinat Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt (KME) zugeordnet. Generaldirektor des KME wird Dr. Heinz Wedler.

Der VEB Uhren- und Maschinenfabrik Ruhla fungiert als Leitbetrieb für den Bereich Zeitmeßgeräte des KME. Neuer Betriebsdirektur wird Dr. Helmut Luther.

Das Kaliber UMF 27-01, die erste digitale Quarzuhr aus Ruhla (noch mit japanischem Modul) wird ab 1978 hergestellt.

Im gleichen Jahr ist der erste Deutsche im All: Sigmund Jähn, ein Bürger der DDR. Eigens für diesen Flug in den Orbit modifizieren die Ruhlaer Uhrenbauer eine Stoppuhr UMF 87, mit der Sigmund Jähn 1978 im All Zeittests durchführt. Die Kosmonauten tragen eine analoge Quarzuhr UMF 28-33.

In den folgenden Jahren wurden neben der Produktion des Erfolgskaliber UMF M 24 zahlreiche Armbanduhr-Quartzwerke und Wecker-Quartzwerke mit digitaler oder analoger Anzeige entwickelt und produziert:

LCD-Quarz-Armbanduhr mit UMF 22
Dezember 1979 - analoges Quarz-Herrenarmbanduhrwerk UMF 14-33, digitale Quarz-Herrenarmbanduhrwerke UMF 22-01 und UMF 22-02 sowie analoges Wecker-Quartzwerk UMF 64
1980 - digitales Wecker-Quartzwerk UMF 63-01
Ende 1981 - digitale Quarz-Herrenarmbanduhrwerke UMF 16-01 und UMF 16-02
1982 - digitale Quarz-Herrenarmbanduhrwerke UMF 19-01, UMF 19-03, UMF 19-05 und UMF 29-01
Ende 1982 - analoges Wecker-Quartzwerk UMF 62
1983 - digitale Quarz-Herrenarmbanduhrwerke UMF 15-01, UMF 15-02, UMF 15-03 und UMF 15-11
1984 - analoges Quarz-Herrenarmbanduhrwerk UMF 13-33 sowie digitale Wecker-Quartzwerke UMF 63-02 und UMF 63-03
1984 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk UMF 15-21, digitales Quarz-Damenarmbanduhrwerk UMF 34 und digitales Quarz-Stoppuhrwerk UMF 86
1986 - digitales Quarz-Herrenarmbanduhrwerk UMF 15-51, sowie digitale Wecker-Quartzwerke UMF 63-024 und UMF 63-05
1988 - Hybrid-Quarz-Kleinweckerwerk UMF 18-39
1989 - digitales Quarz-Stoppuhrwerk UMF 80-01
1989 - analoges Quarz-Herrenarmbanduhrwerk UMF 12
1990 - Funktischuhrwerk UMF 49

Uhrenwerke Ruhla GmbH

  • Uhrenwerke Ruhla GmbH i.G. (in Gründung)
1990 wird der VEB Uhrenwerke in eine GmbH überführt.
  • Uhrenwerke Ruhla GmbH i.A. (in Aufbau)
Unternehmensberater der Treuhand und Betriebsleitung kommen zur Überzeugung, daß eine Erhaltung des Gesamtbetriebes nicht möglich ist. Es kommt zur schrittweisen Privatisierung einzelner Betriebsteile.
  • Uhrenwerke Ruhla GmbH i.L. (in Liquidation)
Am 30. Juni 1992 gehen die Uhrenwerke Ruhla in Liquidation.

Aus dem Großbetrieb VEB Uhrenwerk Ruhla entstanden nach der Wende 48 private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe, davon 22 MBO-Unternehmen mit insgesamt ca. 2200 Mitarbeitern.

Beispielhaft seien hier genannt:

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur

Autoren: Artur Kamp, Klaus Mleinek, Rainer Paust
Herausgeber: Förderverein Uhrentradition Ruhla e. V.
ISBN 978-3-00-037522-4
Bestellformular
1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0