Thiel, Dr. Reinhold: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Januar 2019, 20:04 Uhr

Dr. Reinhold Thiel
Dr. Reinhold Thiel ca. 1942

(siehe auch: Thiel)

  • Dr. Heinrich Reinhold Bruno Richard Thiel, Sohn von Ernst E. Thiel, wurde am 23.02.1882 geboren.
  • Bis 1893 Besuch der Volkshochschule in Ruhla und dann Wechsel zur Höheren Handelsfachschule in Erfurt. Abschluss Ostern 1897 mit der mittleren Reife.
  • 01.04.1897 kaufmännische Ausbildung bei Thiel, mit Lehre in der Kapselabteilung. Ab 1900 weitere Ausbildung in London beim Kinderuhrenvertreter der Gebr. Thiel, der Firma C.F. Stahlecker & Co, als Kontorist und Wechsel zur Stahleckers Agency, der Alleinvertreter für Thiel-Taschenuhren in England, und Anstellung als "Stadtreisender".
  • Ab Mitte 1901 arbeitete er als kaufm. Leiter der Taschenuhren-Abteilung.
  • Ab Herbst 1902 folgte die einjährige Militärzeit und anschließend 3 Semester an der Handelshochschule in Leipzig.
  • Ab 1905 unternahm er eine Welt-(Verkaufs)reise u.a. in die Vereinigten Staaten, nach Kanada, Japan, China, Indien, Australien und Afrika. Die Reise wurde auf der einen Seite durch ein Gehalt von der Gebr. Thiel GmbH und auf der anderen Seite durch Provisionen von Großuhren-Verkäufen der Firma Mauthe und Schmuckwaren aus Pforzheim und Ida-Oberstein finanziert.
  • Nach seiner Rückkehr von Oktober 1907 bis April 1909 Leiter der Kapselfertigung. Unzufrieden mit dieser Stellung verließ er die Firma und arbeitet in den Adlerwerken in Frankfurt/Main und bei der Darmstädter Bank in Berlin.
  • Verlobung 1909 und Heirat mit Martha Georg am 04./05. April 1910.
  • Am 01.04.1911 gründete er und die Gebrüder Thiel GmbH Ruhla die R. Thiel & Co. Ltd. in London, eine Verkaufsniederlassung, welche mit Beginn des ersten Weltkrieges von den Engländern geschlossen und erst 1927 unter dem Namen Thiel Brothers Ltd. wiedereröffnet wurde.
  • Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde Reinhold Thiel eingezogen und geriet schwer verwundet am 24.09.1914 in französische Kriegsgefangenschaft. Von Mai 1916 bis August 1917 war er in der Schweiz interniert und kam durch einen Gefangenenaustausch wieder nach Deutschland.


Er wurde zum Ehrenbürger der Stadt Weimar ernannt und erhielt 1929 die Ehrendoktorwürden Dr. phil. nat. h.c. von der Universität Jena verliehen.

1932, nach dem Tod von Thiel, Heinrich wird Dr. h.c. Reinhold Thiel alleiniger Geschäftsführer der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla.

Dr. Reinhold Thiel war in mehreren Industrieverbänden tätig:

1919 gründete er den Industrieverband der deutschen Uhrenindustrie mit und wurde dessen Präsident (1928-1929).
1921 Mitbegründer der Gesellschaft der Freunde der Universität Jena
ab 1927 Präsident der Mitteltühringischen IHK in Weimar,
1933 - 1935 Präsident des Verbandes der Mittelthüringischen Industrie,
1935 Leiter der Beziksgruppe Mitteldeutschland der Reichsgruppe Industrie (RGI),
1937 Leiter d. WG Eisen-, Stahl-, und Blechwarenindustrie,
ab 1938 Thüringischer Staatsrat
ab 1943 Präsident der Gauwirtschaftskammer Thüringen,
Vorstandsposten in der Thüringischen Staatsbank und der Dresdner Bank ...

... und hatte auch mehrere politische Ämter inne:

Mitglied der NSDAP,
ab 1935 Mitglied des Reichsarbeits- und Wirtschaftsrates,
ab 1936 Gaustellenleiter Thüringen,
ab März 1941 Reichswirtschaftsrichter (Beisitzer des Reichswirtschaftsgerichtes)
Mitarbeiter des Gauwirtschaftsberaters,
Wehrwirtschaftsführer,

1945 wurde er und seine Familienmitglieder von der sowjetischen Besatzern enteignet. Dr. Reinhold Thiel sass wegen seiner politischen Gesinnung von 1945 bis 1948 in amerikanischer Gefangenschaft.

Nach seiner Entlassung versuchte er in Göttingen und Sand bei Kassel eine Neugründung unter den Namen Thiel-Uhrenfabrik GmbH. Diese wurde 1953 aus dem Handelsregister gelöscht.

Er starb am 24.03.1979.