Ulrich, Wilhelm (2)

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Deutscher Uhrenhändler und Hersteller

Tellus Cortébert Taschenuhr Kaliber 642
Wilhelm Ulrich Zeitpunkt Logo


Im Jahre 1890 besuchte der damals 20-jährige Wilhelm Ulrich die Messe in Leipzig. Hier erhielt er die Inspiration sich im Uhren- und Schmuckbereich selbständig zu machen.

Im Jahre 1883 wurde von dem Uhrmacher Hauser die Schweizer Uhrmacher-Genossenschaft Union Horlogère mit dem Sitze in Winterthur gegründet; später wurde der Sitz nach Biel verlegt. Bereits Hauser hatte das Alleinvertretungsprinzip aufgestellt. Er bereiste vom Jahre 1898 an auch größere Teile Deutschlands und bot seine Uhren regelmäßig nur einem Fachgeschäfte in den von ihm besuchten Orten an. Da der direkte Verkehr zwischen der Schweiz und den deutschen Abnehmern bald Schwierigkeiten machte, so suchte er eine Generalvertretung für seine Genossenschaft, die Union Horlogère, in Deutschland zu gewinnen. Im Jahre 1899 übernahm Emil Rothmann in Werdau die Generalvertretung der Genossenschaft für Deutschland, während Richard Rothmann, im Jahre 1907 in die Generalvertretung eintrat. Der Sitz der Generalvertretung war Berlin. Von ihr aus wurden die Mitglieder und Vertreter der Union beliefert, die östlich einer Linie ihren Sitz hatten, die von Emden über Cassel und Bayreuth bis zur böhmischen Grenze geht. Der übrige Teil Deutschlands wurde bis zum Jahre 1904 von der Zentrale in Biel aus bearbeitet. Dann wurde die Generalvertretung in Frankfurt a. M. unter Leitung von Wilhelm Ulrich eingerichtet. Im Jahre 1916 wurde die Union Horlogère von den Entente-Staaten auf die Schwarze Liste gesetzt, weil die deutschen Mitglieder innerhalb der Union in der Überzahl waren und deshalb das ganze Unternehmen nicht als schweizerisches angesehen wurde. Da der Genossenschaft der Verkehr mit den Entente - Staaten und der Transitverkehr durch diese hindurch nunmehr unterbunden war, wurde der deutschen Abteilung nahegelegt, aus der Union Horlogère auszuscheiden. Das geschah denn auch zum 31. Dezember . Unmittelbar danach, im Februar 1917, schlossen sich die deutschen Mitglieder und Vertreter in Eisenach zu einer eigenen Genossenschaft zusammen.

Unter der Führung von Emil Rothmann, Richard Rothmann und Wilhelm Ulrich gründeten die bisherigen Mitglieder der Union Horlogère in 1917 in Eisenach eine deutsche, von der Schweiz völlig unabhängige Genossenschaft die Alpina Deutsche Uhrmacher Genossenschaft E.G.M.B.H (ADUG). Wilhelm Ulrich war offenbar mit dieser neuen Organisation nach einige zeit nicht zufrieden, weil er in Frankfurt am Main 1925 eine Firma Gründete und ließ sich fast alle Markennamen in der Zeit zwischen 1925 und 1935 schützen. Die Firma Ulrich hatte vor dem 2. Weltkrieg den Alleinvertrieb für Cortébert-Uhren und beteiligte sich an der Tellus-Uhr-Gemeinschaft Deutscher Uhrmacher. Nach 1945 wurden unter der Marke Zeitpunkt und Condé noch Uhren hergestellt. Bis 1969 wurden ausschließlich Uhren und Schmuck hergestellt und vertrieben. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Geschäftsbereich durch Aufnahme weiterer Familienangehöriger um den Bereich Augenoptik erweitert. In diesem Zusammenhang wurden vermehrt handwerkliche Leistungen im Elektro und Elektronikbereich durchgeführt. Was zunächst nur für den eigenen Bedarf der verschiendenen Läden und Büroräume gedacht war, wurde durch den Eintritt von Niels Ulrich im Jahr 2007 als weiterer Geschäftsbereich hinzugenommen, der ursprüngliche Geschäftsgegenstand Uhren- und Schmuck wurde aufgegeben. Als Familienunternehmen, welches mittlerweile in der vierten Generation geführt wird, wurden stets konsequent möglichst viele Familienmitglieder beschäftigt.

Weiterführende Informationen

Anschrift

Wilhelm Ulrich KG
Buchenring 3
63263 Neu-Isenburg
Deutschland
Telefon: +49-69-13827282
Telefax: +49-69-13827283
E-Mail: [email protected]
Website: www.wilhelm-ulrich.de

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0