Lacloche Frères

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La Cloche Frères, Paris und London - Wheeler, Swiss, Werk Nr. 37289, Geh. Nr. 03107, circa 1925

Französischer Juwelier

Das im Jahr 1901 gegründete Maison LaCloche Frères war ein Einzelhandesunternehmen, das sich seine Kunstobjekte von den besten Werkstätten und Herstellern in Paris produzieren lies. Kaum jemand wußte, dass es die exquisiten und modischen Kreationen großer Künstler wie Louis Girard, Georges Verger, Rubel, Georges Lenfant, Strauss-Allard-Meyer und Halluin-Matlinger waren, die mithalfen, den Ruf des Hauses als eine der bedeutendsten Manufakturen ihrer Zeit zu festigen. Die Brüder LaCloche liessen sich oftmals von La Fontaines Fabeln oder von chinesischen und orientalischen Kunstwerken inspirieren. Léopold, Jules und Fernard LaCloche führten ursprünglich eine Werkstatt in Madrid und zogen um die Jahrhundertwende nach Paris; dort eröffneten sie eine Reihe von Geschäften, um schließlich 1901 das berühmte Maison LaCloche Frères in der Rue de la Paix Nr. 15 zu gründen. Der Erfolg ihrer Firma erlaubte den Brüdern eine rasche Expansion - im Jahr 1912 waren sie bereits in der Lage, eine Filiale in der New Bond Street in London zu eröffnen. Während des Ersten Weltkrieges übernahmen LaCloche Frères das Geschäft von Fabergé in London sowie die Lagerbestände, die zurückgeblieben waren nachdem die russische Regierung Personal und Vermögen der Firma nach Russland zurückführte. In den frühen 1920er Jahren waren LaCloche Frères für ihre aufwendigen juwelengeschmückten Schminkkoffer und Zigarettenetuis, Lippenstiftetuis, Puderdosen und anderen Objekten berühmt, die eine modebewußte Gesellschaft brauchte. Ähnliches galt für die beiden anderen großen Häuser Cartier und Van Cleef & Arpels. Der rapide Aufstieg von Maison LaCloche Frères begann mit der Weltausstellung von 1925 in Paris, wo die Schmuckstücke der Firma in einem mit silbernen und goldenen Säulen geschmückten "Grand Palais" zur Schau gestellt wurden; man profitierte dabei sicher in großem Maße von der ausschweifenden Stimmung der "Wilden Zwanziger". Nach dem Börsencrash von 1929 mußte das Haus schliessen und konnte lediglich einen einzigen Ausstellungsraum in Paris halten.


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