Datei:Janvier au Louvre, circa 1800 (1).jpg

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Janvier au Louvre, Höhe 475 mm, circa 1800

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Große, museale astronomische Audienz-Tischuhr mit 24-Stunden Zifferblatt und 10-Minuten-Hilfszifferblatt, Mondphase und Mondalter Geh.: Mahagonifurnier, Sockel auf vier vergoldeten Füßen mit zwei seitlich sitzenden Sphingen. Ziffbl.: versilbert. Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, Federhaus, Hakenhemmung, Pendel mit Fadenaufhängung, Stahlpendelstab und Messingpendellinse.

Michel Hayard beschreibt in seinem Werk über Antide Janvier eine ganz ähnliche Uhr, deren Gehäuseform aus dieser Zeit zum Standard für Janviers sogenannte "Audienz-Uhren" wurde. Die Funktion der 10-Minuten-Intervalle, die den Audienznehmern zur Verfügung stehen sollte, ist hier noch eher unauffällig in Gestalt des kleinen Hilfszifferblatts realisiert. Erst später wurde sie manchmal auf den großen Hauptziffernring verlegt. Im Vordergrund steht bei dieser Uhr ohnehin wohl mehr die astronomische Funktion in Form des kleineren Zeigers, der eine kleine sich drehende Metallkugel trägt, die - zur Hälfte gebläut - die Mondphasen anzeigt. Auf der versilberten Scheibe zwischen den Zeigern ist das Mondalter ablesbar. Der große Zeiger mit der Sonne weist auf dem zwei mal 12 Stunden-Zifferblatt die Stunde aus; die Minuten gibt er nur annähernd über die sechs Teilungen zwischen den vollen Stunden aus. Erst durch die Addition der 10-Minuten-Anzeige zur Anzahl der Teilungen ergibt sich die genaue Uhrzeit. Entsprechend schreibt Hayard: "Es ist gewiß nicht die am einfachsten abzulesende Uhr" (Michel Hayard, Antide Janvier, Seite 118).

Antide Janvier wurde am 1. Juli 1751 in Briva geboren. Er erlernte die Grundlagen des Uhrmacherberufes von seinem Vater Claude Étienne Janvier, der das Talent seines Sohnes erkannte und ihn frühzeitig förderte. Er wurde in Latein, Griechisch, Mathematik und Astronomie von einem örtlichen Abt unterrichtet. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren konstruierte und fertigte er 1766 eine Armillarsphäre (Modell des Sonnensystems), die er der Akademie der Wissenschaften, Literatur und Kunst von Besançon vorstellte und die dort viel Bewunderung fand. Am 24. Mai 1768 wurde ihm dafür eine schriftliche Anerkennung von der Akademie der Wissenschaften überreicht. Als Hersteller von komplizierten und schwierigen Uhren in allerhöchster Qualität, einschließlich vieler Pendulen, Globen, astronomischer Uhren, Sphären und Planetarien, erwarb sich Janvier schnell Anerkennung. 1783 fertigte er zwei Sphären für Ludwig XVI, daneben wurde er Uhrmacher des Bruders von Ludwig XVI, dem späteren König Ludwig XVIII. Während der Französischen Revolution verbrachte er wegen dieser königlichen Verbindungen viel Zeit im Gefängnis und geriet danach in finanzielle Nöte, da viele seiner Arbeiten nicht bezahlt wurden. Von 1789 bis 1801 entwarf und fertigte Antide Janvier eines seiner großten Meisterwerke: Eine Uhr, die eine Armillarsphäre antreibt. Janvier fertigte auch Uhren für Abraham-Louis Breguet, welche dieser unter seinem Namen verkaufte. Unter dem Konsulat 1802 eröffnete er eine Schule für Uhrmacherei. Er wurde Hofuhrmacher des Königs Louis XVIII und gewann die Goldmedaille auf der Ausstellung 1823. Im Jahre 1825 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Antide Janvier verstarb in Paris im Krankenhaus "Hôspital Cochin" 23. September 1835 um 8 Uhr morgens im Alter von 84 Jahren vollkommen vergessen in völliger Armut. Auf seiner Todesakte stand: "Antide Janvier, staatenlos", "Todesursache: Alter". Heute ist klar, was für ein ausserordentlicher Uhrmacher Antide Janvier war; Besançon und Saint-Claude ehren ihn mit Straßennamen. Die größte Sammlung seiner Meisterwerke, welche für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich heute im Musée Paul-Dupuy in Toulouse.

A large astronomic audience clock of museum quality with 24-hour dial and ten-minute subsidiary minutes dial, moon phase and age of the moon Case: mahogany veneered, base on four gilt feet with two gilt bronze sphinxes. Dial: silvered. Movm.: round brass full plate movement, going barrel, anchor escapement, silk suspended pendulum, steel pendulum rod and brass bob.

In his book on Antide Janvier, Michel Hayard describes a very similar clock with a case that would become typical for Janvier’s so-called "audience clocks". The 10-minute divisions indicating to a supplicant the time they had left to make their petition are displayed in a small subsidiary dial here; later they would sometimes appear prominently on the large main chapter ring. In any case, it seems that emphasis is placed on the astronomical function here, which indicates the moon phases with the smaller of the hands carrying a small revolving metal globe, half of which is blued. A silvered disc between the hands displays the moon age. The larger hand is decorated with a small sun and marks the hour on a scale of 2 x 12 hours; approximate minutes are shown by the six divisions between the full hours. Only when the 10-minute indication is added to the number of minute divisions, the exact time becomes apparent. Hayard consequently writes: "It is certainly not the easiest clock to read" (Michel Hayard, Antide Janvier, page 118).

Antide Janvier was born in Briva on July 1, 1751. He learned his craft from his father Claude Étienne Janvier, who recognized his son’s talent early and encouraged him. Antide studied Latin, Greek, Maths and Astronomy with a local abbot and in 1766, at the age of 15, designed and constructed an armillary sphere (a solar system model), which he presented at the Academy of Sciences in Besançon. The model won him much recognition and on May 24, 1768 he received a letter of appreciation from the academy. Janvier quickly gained an excellent reputation as a maker of complicated and difficult clocks of superior quality, including many pendulum clocks, globes, astronomical clocks, spheres and planetaria. In 1783 he created two spheres for King Louis XVI and was also clockmaker to his brother, later King Louis XVIII. During the time of the French Revolution Janvier spend quite some time in prison because of these royal connections; afterwards he had severe financial problems because lot of his work had not been paid for. Between 1789 and 1801 Janvier produced one of his best pieces - a clock that operated an armillary sphere. Janvier also produced clocks for Abraham-Louis Breguet, which Breguet sold under his own name. In 1802, during the time of the Consulate, Janvier opened a clockmaking school. He was appointed clockmaker to King Louis XVIII and won a goldmedal at the exhibition in 1823. In 1825 he was invested into the Legion of Honour or at least nominated as a knight. Antide Janvier died in Paris in the Hôspital Cochin on September 23, 1835 at the age of 84, destitute and forgotten by his peers. His death certificate said "Antide Janvier, stateless" and "cause of death: old age". Today we know just how exceptional a clockmaker Antide Janvier was; the towns of Besançon and Saint-Claude have named streets after him in his honour. The largest collection of his masterpieces that can be viewed by the public is in the Musée Paul-Dupuy in Toulouse.

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